Für Gartenbauer

Gartenweg pflastern: Unterbau, Anleitung & Kosten

Aktualisiert: 05. Mai 2022, Veröffentlicht: 04. Jun 2013 in Pflasterarbeiten
Lesedauer 10 Minuten
© Ilja Enger-Tsizikov / istockphoto.com

Sie möchten eine Dachsanierung durchführen und Ihr Eigenheim mit neuen Dachziegeln decken? Ist dafür auch eine Sanierung des Dachstuhls notwendig? Oder bauen Sie gerade neu und denken deshalb zum ersten Mal über eine Dacheindeckung nach? Ein solides und gut gedämmtes Dach ist das A und O, wenn es um Energieeffizienz geht. Gleichzeitig müssen Form und Farbe zur Region passen – hier ist die Rücksprache mit der Baubehörde unbedingt notwendig. Wir verraten Ihnen, was bei der Dacheindeckung noch zu beachten ist, wie Sie am besten vorgehen und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen – auch abhängig davon, welches Material Sie verwenden.

Alles auf einen Blick:

  • Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, einen Gartenweg zu pflastern: von Naturstein bis hin zu Holzpflaster. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Preise.
  • Oft macht es Sinn, die Steine optisch passend zur Terrasse zu wählen.
  • In einer kurzen Anleitung beschreiben wir, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen können, wenn Sie in Ihrem Garten einen Weg verlegen möchten.
  • Ein Unterbau ist bei einem Gartenweg nicht zwingend notwendig, verhindert aber, dass die Pflastersteine sich absenken.
  • Der Gartenweg sollte ein Gefälle aufweisen, sodass das Wasser schneller abfließen kann.
  • Eine Baugenehmigung ist für das Pflastern eines Gartenweges nicht notwendig.


Voraussetzungen

Bevor Sie den Gartenweg pflastern, gibt es einiges an Vorarbeiten zu tun. Je nachdem, ob Sie einen Unterbau möchten oder nicht, ist es entsprechend mehr oder weniger Arbeit.

Was gibt es im Vorfeld zu beachten?

Der erste Schritt beim Anlegen eines Gartenwegs sollte eine gute Planung sein. Die einzelnen strategisch wichtigen Punkte im Garten sollten miteinander verbunden werden. Dazu gehören die Eingänge, die Terrasse, der Kompost und ein Gartenhaus. Wie Sie die Wege verteilen, ob Sie zum Beispiel von einem geraden Hauptweg aus kleinere Wege in Richtung der Beete verlegen, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack vorbehalten.

TIPP:
Der Hauptweg im Garten sollte mit einer Schubkarre befahrbar, also etwa einen Meter breit sein. Für die Nebenwege, die Sie verlegen, genügt die Hälfte. Diese können Sie zum Beispiel auch statt mit Pflastersteinen einfach mit Rindenmulch und ohne Randsteine gestalten.

Wie bereite ich das Pflastern des Gartenweges vor?

Planen Sie zunächst ein Gefälle ein, das Sie bereits beim Abstecken des Areals einkalkulieren. Anschließend muss ein solider Unterbau konstruiert werden, um danach den Weg verlegen zu können.

  • Gelände abstecken

    Vor dem Pflastern sollten Sie zudem den entsprechenden Bereich abstecken und die Höhen anzeichnen. Hierfür können Sie Pinne und Richtschnur verwenden. Dies gibt Ihnen beim Pflastern einen Anhaltspunkt, auf welche Höhe die einzelnen Steine gesetzt werden müssen.

  • Gefälle einplanen

    Damit das Regenwasser später nicht auf dem gepflasterten Weg bleibt, sollte ein Gefälle eingerichtet werden. Das bedeutet, dass der Gehweg nicht in Waage verläuft, sondern nach einer Richtung flacher wird, sodass das Regenwasser ungehindert ablaufen kann. Das Gefälle sollte in der Regel bei einem bis zwei Zentimetern pro Meter liegen. Achten Sie darauf, das Gefälle in eine sinnvolle Richtung zu lenken, also zum Beispiel weg von der Hausmauer.

  • Unterkonstruktion

    Damit der Gartenweg nicht nur unmittelbar nach Fertigstellung, sondern auch noch in einigen Jahren ansprechend aussieht und frei von Absenkungen ist, ist ein solider Unterbau zum Beispiel aus einer Schicht Schotter sinnvoll. Unbedingt notwendig ist er nicht. Eine solche Unterkonstruktion verhindert aber unter anderem, dass die Pflastersteine im Winter hochfrieren.

    Für den verdichteten Untergrund werden unterschiedliche Materialien wie Splitt, Kies und Sand verwendet. Es kann sinnvoll sein, sie von einem Fachmann verlegen zu lassen und nur das Pflastern des Weges selbst zu übernehmen. So lässt sich pro laufendem Meter am Preis sparen und Sie können trotzdem sicher sein, dass Ihr Gehweg einen gute Tragschicht hat.

    Es macht übrigens einen großen Unterschied, ob Sie einen kleinen Weg in Ihrem Garten anlegen oder gleich die ganze Einfahrt pflastern möchten. Denn eine Einfahrt muss eine viel größere Belastung aushalten. Hier sollten Sie überlegen, ob es sich nicht langfristig lohnt, einen etwas höheren Preis in Kauf zu nehmen und einen Fachmann zu Rate ziehen.

Welche kreativen Möglichkeiten habe ich beim Pflastern eines Gehweges?

Um einen Weg zu verlegen, brauchen Sie keine besonderen Vorkenntnisse. Wenn Sie ein bisschen handwerkliches Geschick haben, können Sie viel sparen. Vor der eigentlich Verlegung sollten Sie sich überlegen, ob Sie zum Beispiel Terrassenplatten ganz einfach geradlinig verlegen oder mit Natursteinplatten spielen beziehungsweise Muster gestalten wollen. Von Stein (Pflasterstein genauso wie Naturstein) über Kiesel bis hin zu Holz, Holzpflaster und sogar Rindenmulch – das Material ist frei wählbar und auch kombinierbar.

Verzierter Gartenweg mit Schotter und Steinplatten
© Olena Bloshchynska – stock.adobe.com

Preis und Umsetzung sind entsprechend unterschiedlich. Zu beachten ist auch, ob es sich um einen großen Garten oder einen kleinen Garten handelt, Sie einen Gartenweg von der Terrasse beziehungsweise den Terrassenplatten weg durch den Rasen planen oder zum Beispiel eine Einfahrt und den Weg zur Haustür hin pflastern wollen. Entsprechend unterschiedlich wirkt das Material, das Sie anlegen. Und entsprechend unterschiedlich sind auch die Bedingungen, für die der Gartenweg geeignet sein muss.

Schon gewusst?
Es gibt spezielle Formen, die Sie lediglich auslegen und mit Beton befüllen müssen. Das Endergebnis wirkt dann wie ein mühevoll aneinandergereihter Weg aus Pflastersteinen. Allerdings sollten Sie bedenken, dass Beton sehr schwer wieder zu entfernen ist.


Material und Werkzeug

Für die zu pflasternde Fläche benötigen Sie verschiedene Materialien und Werkzeuge. Dann lassen sich die Steine für den Weg einfach verlegen. Der Preis ist abhängig von Faktoren wie gepflasterte Fläche und Material.

Welche Materialien benötige ich, um einen Gartenweg zu pflastern?

  • Splitt, Kies und Schotter
  • eventuell Beton
  • Sand
  • Randsteine
  • Pflastersteine (je nach Wunsch zum Beispiel Natursteine)
  • Fugenfüller

Welche Werkzeuge benötige ich, um einen Gartenweg zu pflastern?

  • Wasserwaage oder Richtscheit
  • Pinne und Schnur zum Abstecken
  • Zollstock
  • Markierstift
  • Pflaster- und Gummihammer
  • Schneidewerkzeuge
  • Rüttelplatte
ACHTUNG!
Sie brauchen zwar für das Anlegen eines Gartenweges keine Baugenehmigung, haben Sie den Garten allerdings nur gemietet oder gepachtet, sollten Sie die bauliche Maßnahme vorher unbedingt mit dem Eigentümer absprechen.

Gartenweg pflastern: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Nachfolgend möchten wir Ihnen in einer kurzen Anleitung erklären, wie Sie einen geplanten Weg in Ihrem Garten Schritt für Schritt pflastern – inklusive Tragschicht.

So verlegen Sie einen Gartenweg aus Pflastersteinen oder Naturstein mit Unterbau:

  • Aushub und Wegbegrenzung legen
  • Tragschicht
  • Verlegung der Steine
  • Verfugen des Belags

Schritt 1: Aushub und Wegbegrenzung legen

Den vorgesehenen Wegrand mithilfe von Holzpflöcken und Schnur abstecken und dabei genügend Platz für einen Randstein lassen. Die Tiefe des Aushubs sollte mindestens 20 cm unter der für später geplanten Plattenhöhe liegen. Dabei sollten Sie darauf achten, die Tiefe an die Größe der zu verlegenden Steine und die Höhe der Tragschicht anzupassen. Beginnen Sie nun mit der Wegbegrenzung. Der Gartenweg erhält durch die Randsteine einen Abschluss, der später beispielsweise das Rasenmähen erleichtert. Die dicken Steine dabei fest im Boden, möglicherweise sogar auf einem Betonbett verankern.

Schritt 2: Tragschicht

Sand, Kies oder Schotter eignen sich in erster Linie für die Tragschicht. Um Absenkungen zu vermeiden und den Untergrund zu befestigen, mischen Sie am besten Branntkalk oder Grobschotter ein. Das erlaubt dem Regenwasser durch die Fugen in den Boden zu sinken und somit vom Weg abzulaufen. Je nach Aushubtiefe Tragschicht auftragen und mit einer Rüttelplatte verdichten.

Schritt 3: Verlegung der Pflastersteine

Jetzt die sogenannte Ausgleichsschicht auf die obere Tragschicht aufbringen. Dazu eignet sich eine ungefähr 3 Zentimeter dicke Sandschicht. Nun beginnt das eigentliche Pflastern, wobei die Pflastersteine gelegt und mit einem Gummihammer eingeklopft werden. Eventuell müssen Sie diese an manchen Stellen zuschneiden und neben die ganzen Steine einbauen. Bei Natursteinpflaster werden die einzelnen Elemente einfach gebrochen und die kleinen Steine in die kleinen Flächen eingefügt.

Schritt 4: Fugen füllen

Um die Anordnung des gepflasterten Weges zu stabilisieren, verfugen Sie das Pflaster. Das ist wichtig, damit die Steine später nicht „wandern“ können. Am einfachsten gelingt das Verfugen mit Splitt, den Sie in die Fugen einkehren. Diese Variante sorgt dafür, dass das Sickerwasser schnell abfließen kann. Alternativ können Sie auch Sand oder einen aushärtenden Fugenfüller verwenden. Dieser hat den Vorteil, dass in den Fugen kein Unkraut wachsen kann. Allerdings ist das Verfugen aufwendiger und Regenwasser kann möglicherweise nicht so schnell ablaufen.

TIPP:
Welches Fugenmaterial sich am besten eignet, ist auch abhängig vom Pflaster. Wichtig ist aber, dass die Körnung nicht kleiner ist als die der Pflasterbettung, da sonst das Material in die Hohlräume abrutscht.

Kann ich einen Gartenweg auch ohne Unterbau pflastern?

Selbstverständlich können Sie Ihren Weg auch ohne einen entsprechend aufwendigen Unterbau anlegen. Der Preis, den Sie dafür zahlen, könnte sein, dass sich im Lauf der Zeit zumindest einzelne Steine der gesamten Fläche absenken. Ohne können Sie Ihren Gartenweg natürlich deutlich günstiger und schneller gestalten als mit Fundament. Um ihn anzulegen, benötigen Sie lediglich relativ große Steinplatten und etwas Splitt oder Sand. Denn Sie sollten auch in diesem Fall etwas Erde ausheben, zumindest eine Sandschicht in Höhe von rund 5 Zentimetern wäre sinnvoll. Legen Sie nun die Trittplatten mithilfe der Wasserwaage ins Sandbett und klopfen Sie sie mit dem Gummihammer so tief ein, dass Sie nicht über die Rasenkante stehen. Sonst entstehen Stolperkanten. Die Fugen füllen Sie einfach mit Erde auf und kehren diese ein. Einen Weg ohne Unterbau gestaltet Ihnen ein Gartenprofi relativ zügig. Große Gerätschaften sind dafür nicht notwendig.



Was kostet das Pflastern eines neuen Gartenwegs?

Welche Kosten für einen neuen Weg in Ihrem Garten anfallen, lässt sich nur überschlagen. Je nachdem, ob Sie mit oder ohne Unterbau arbeiten und welchen Belag Sie verwenden möchten. Sand und Kies können schnell teuer werden, wenn Sie diese im Baumarkt bestellen. Cleverer ist es daher, diese Materialien direkt beim Erzeuger, also beispielsweise im Kieswerk, zu kaufen. Dies senkt die Kosten teilweise erheblich. Am teuersten sind die Steine, vor allem, wenn Sie etwas Besonderes möchten. Einfaches Betonpflaster erhalten Sie teilweise für fünf bis zehn Euro pro Quadratmeter. Entscheiden Sie sich jedoch für Granit- oder Marmorpflaster, kann dies bei mehr als 120 Euro pro Quadratmeter liegen. Ein klassischer Naturstein liegt bei 35 Euro pro Quadratmeter – auch hier sind nach oben erst einmal keine Grenzen gesetzt. Hinzu kommen Kosten für Baumaschinen, die Sie möglicherweise leihen müssen, wenn der gepflasterte Weg durch ein großes Grundstück gehen soll oder Sie Ihren Aushub besonders tief haben möchten.

Möchten Sie den Gartenweg nicht selber pflastern, sondern sich auf einen Experten und sein Know-how verlassen, richten sich die Kosten nach dem Stundensatz des Unternehmens und dem verwendeten Material. Am besten holen Sie daher vorher einen unverbindlichen Kostenvoranschlag ein. Grob geschätzt kann man sagen, dass fürs Vorbereiten – je nach Beschaffenheit des Bodens – bis zu 40 Euro pro Quadratmeter anfallen. Die weiteren Kosten hängen unter anderem davon ab, ob Sie zum Beispiel einen richtigen Unterbau oder ein besonderes Muster wünschen, das zeitaufwendiger ist.

Fazit

Durch die verlegten Steine bekommen Sie eine gewisse Struktur in den Garten. Grundsätzlich gibt es verschiedene Materialien, die hierfür verwendet werden können. Granit- und Betonpflaster kommen besonders oft zum Einsatz, genau wie Natursteinplatten Damit der Gartenweg nicht absinkt, sollte ein tragfähiger Unterbau mit Randsteinen errichtet werden. Aber auch ohne Unterbau und Wegbegrenzung ist es möglich, in ungebundener Bauweise einen soliden Gartenweg zu gestalten.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.
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